
- Venezuela Reiseführer
- UNESCO Weltkulturerbe
Venezuela hat vor allem viel für Abenteuersuchende und Sonnenhungrige zu bieten. Seine über 3000 km lange Küste bietet eine Vielzahl von Traumstränden. Sehr beliebt ist die "Perle der Karibik" – die Isla de Margarita. Sie ist das Bade- und Wassersportparadies Venezuelas. Im Süden der Insel gibt es fast ideale Bedingungen für Wassersportler. Doch der wohl berühmteste Strand befindet sich im Norden der Insel – der von Kokospalmen gesäumte Playa El Agua. Historische Stätten, traumhafte Sonnenuntergänge, die Kunsthandwerkstradition und das quirlige Nachtleben runden das Angebot dieser Insel ab.
Doch auch das Festland Venezuelas kann mit einigen beeindruckenden Naturschauspielen aufwarten. Der Salto Angel – der mit 980 m höchste Wasserfall der Erde – befindet sich im Süden des Landes, in der Gran Sabana. Auf den bizarren Tafelbergen, die hinter dem Wasserfall aufragen, hat sich eine ganz eigene Flora und Fauna entwickelt.
Ganz im Gegensatz dazu stehen die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada. Vor ihrer Kulisse liegt die Stadt Mérida. Umgeben von 200 Gletscherseen, zieht Mérida jedes Jahr viele Gleitschirm-Flieger, Mountainbiker, Wanderer und Bergsteiger an. In der Sierra Nevada – zum Gipfel des Pico Espejo (4765 m) – fährt die höchste Seilbahn der Welt – der Teleférico.
Das Orinoko-Becken hingegen bietet nördlich des Orinoko Savannentiefland, während sich südlich des Stroms Regenwald erstreckt. Die hier beheimateten Tiere und Pflanzen werden vor allem Naturfreunde begeistern.
Wer hingegen lieber das Großstadtleben genießt, der sollte einmal Caracas – die Hauptstadt Venezuelas – besuchen. Hier bietet sich eine Mischung aus Bauwerken aus der Kolonialzeit und den modernen Wolkenkratzern des Geschäfts- und Finanzviertels der Stadt. Über die "Ruta del Sol" – die Sonnenroute – erreicht man auch schnell die schönen Strände der Ostküste.
Venezuela ist aufgrund der Vermischung indianischer und europäischer Kulturen und auch des sehr unterschiedlichen Temperaments der Menschen in den verschiedenen Landschaften heute ein gesellschaftlich sehr facettenreiches Land und sicherlich eine Reise wert.
Venezuelas Kultur ist geprägt vom Mix der Kulturen. Es ist der Reiz dieser Mischung, der einen Aufenthalt in Venezuela so einzigartig macht. Die Spuren der Indígenos sind unverkennbar in Kunsthandwerk und althergebrachten Traditionen. Insbesondere im Amazonasbecken sind heute noch indianische Stämme ansässig. Seit der Conquista wurde Venezuela zunächst von den europäischen Eroberern, später von Afroamerikanern verändert. Farben, Formen, Lebensart Venezuelas zeugen heute von der kunstvollen Vermischung verschiedener Kulturen. Unvergesslich werden Besucher die Musik in Erinnerung behalten, die mit Merengue oder Calypso den Latinostil bis nach Europa getragen hat.
Der viertgrößte Fluss der Erde im Amazonasbecken fasziniert durch seine enorme Wassermenge und den Flusslauf inmitten einer sagenhaften Tier- und Pflanzenwelt. Schon eine Reise in das Quellgebiet des Orinoco ist Abenteuer pur, denn der Fluss entspringt im Nationalpark Canaima im Hochgebiet Guayana. Der Naturpark mit seinen legendären Wasserfällen ist seit 1994 Weltkulturerbe. In seinem Lauf führen die vier Abschnitte des Stroms vorbei an eigenartig geformten Tafelbergen. Granitfelsen inmitten des Flussbettes, Naturschauspiele wie Schwarzwasserzonen, exotische Nutzpflanzen wie der Serapia Baum, zauberhafte Orchideen und jahrtausendealte Urwaldriesen bieten überwältigende Naturerlebnisse.
Venezuela lädt mit der weitgehend unberührten Amazonas-Natur ein zu einer Entdeckungsreise besonderer Art. Auf der Reise durch Savannen und Urwaldgebiete kann man einer Vielzahl faszinierender Tierarten begegnen. Welches Erlebnis, Leguane und Papageien nicht in Terrarium oder Volière, sondern in der freien Natur zu sehen. Brüllaffen und Jaguare bevölkern den Regenwald. In Gewässern tummeln sich Fischotter und Süßwasserdelfine. Eine besondere Spezies sind die Wasserschweine, die in Scharen anzutreffen sind. Es lohnt sich wirklich, schon vor Reiseantritt ausführlich Informationen über die Tierwelt Venezuelas einzuholen.
Der Regenwald des Amazonasbeckens beherbergt rund 1800 bekannte Schmetterlingsarten. Unmöglich, sie alle auf einer Reise in Südamerikas Regenwald zu entdecken. Der Blaue Morphus zählt zu den seltensten und wertvollsten Schmetterlingen Südamerikas. Weniger bekannt, aber ebenso sehenswert sind der blaubunte Epiphile epimenes oder der grüngraue Eudamus ganna. Mit etwas Glück lassen sich die teilweise handtellergroßen Falter in ganzen Schwärmen aus nächster Nähe bewundern.